12.05.2021

Das Haus der Bäcker wächst weiter

Das Haus der Bäcker wächst weiter. So gibt das Unternehmen aus Frankfurt am Main bekannt, dass es im April die Bäckereien Thiele und Apel übernommen hat. Durch den Kauf hat das Haus der Bäcker gleich zwei Mitglieder dazugewonnen, da Apel im Jahr 2009 von dem Unternehmerehepaar Hann aus Göttingen gekauft wurde, die mit Frau Thiele-Hann auch Eigentümer der Bäckerei Thiele sind. Beide Betriebe laufen seither weiterhin unter ihren eigenständigen Marken und Identitäten. Diese Lösung soll auch unter dem Haus der Bäcker beibehalten werden. Nach dem neusten Kauf vereint das Haus der Bäcker nun fünf Betriebe unter seinem Dach. Gemeinsam streben sie danach, dass die Unternehmen im Sinne der gewachsenen Identität und der Tradition weitergeführt werden.  

 

Gegründet 1878 von Müller Friedrich Wilhelm Thiele und seiner Frau Albertine in Göttingen war die Bäckerei Thiele über fünf Generationen in Familienhand. Mit 46 Standorten, die sich vom südlichen Niedersachsen bis ins nördliche Hessen erstrecken sowie rund 450 Mitarbeitenden ist die Bäckerei ein etabliertes Unternehmen, das seit vielen Jahrzehnten erfolgreich am Markt besteht. „Wir haben uns natürlich sehr lange Gedanken gemacht, wie wir die Betriebe sicher in die Zukunft führen können. Lukas, mein Neffe, hatte Interesse, die Betriebe zu übernehmen. Er wäre durch seine Erfahrung auch gut gerüstet gewesen, aber gemeinsam haben wir gemerkt, dass die Übernahme durch einen jungen Existenzgründer nicht zu stemmen ist. Deswegen haben wir uns für einen Verkauf an einen starken, neuen Inhaber entschieden, der unsere Werte mit uns teilt und vertritt“, so Katja Thiele-Hann. „Für meinen Mann und mich stand im Fokus, dass alle Mitarbeitenden übernommen werden. Das Haus der Bäcker hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es sein Wort hält und hat bei seinen bisherigen Betrieben keine Arbeitsplätze abgebaut. Deswegen haben wir auch mit einem sehr guten Gefühl an das Haus der Bäcker verkauft.“ 

 

Durch den Kauf der Bäckerei Apel durch Katja Thiele-Hann und Michael Hann im Jahr 2009 gewinnt das Haus der Bäcker noch einen weiteren Betrieb dazu. „Wir freuen uns sehr, dass wir auch die Bäckerei Apel im Haus der Bäcker begrüßen dürfen. Sie reiht sich perfekt in die Reihe unserer bisherigen Betriebe ein. Auch sie steht für gelebtes Handwerk, Tradition und eine familiäre Unternehmenskultur“, erklärt der Geschäftsführer vom Haus der Bäcker, Dr. Rigbert Fischer. Apel wurde 1949 im nordhessischen Nieste gegründet und war bis 2009 ebenfalls familiengeführt. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Niestetal. Mit 320 Mitarbeitenden und über 40 Standorten ist der Betrieb eine der führenden Bäckereien in der Region Nordhessen. Der derzeitige Geschäftsführer der Bäckerei Apel, Norman Schmidt, soll zukünftig auch bei Thiele eine wichtige Position innehaben. „Unser bisheriger Geschäftsführer-Kollege von Apel, Norman Schmidt, der uns schon seit vielen Jahren erfolgreich begleitet, wird in Zukunft auch der Geschäftsführer bei Thiele sein. Damit löst er meinen Mann Michael als Geschäftsführer ab, der mit einem guten Gefühl seine Verantwortung an uns und das Haus der Bäcker abgibt. Ich werde als Geschäftsführerin weiterhin in beiden Betrieben tätig sein“, erklärt Thiele-Hann.  

 

“Die beiden Betriebe sind für uns eine enorme Bereicherung. Wir alle sind offen für eine von Innovation und Kreativität geprägte Zukunft, in die wir gemeinsam aufbrechen wollen. Mit Apel und Thiele können wir großartige Projekte, ganz im Sinne von ʹGutes wahren, Neues wagen ʹ angehen”, so Fischer. Die Bäckereien sind offen für zukunftsfähige und moderne Projekte, die sie auch schon jetzt gezielt umsetzen. So wurde im Jahr 2018 das Konzept „Bread Heads“ von Thiele ins Leben gerufen. Ein nachhaltiges, frisches Konzept, das sich an junge Menschen richtet. Katja Thiele-Hann wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach ausgezeichnet, bekam im Jahr 2006 das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement im Bereich der Ausbildung. Das Unternehmen bilde viel und gut aus und denke dabei auch an jene, die es besonders schwer hätten, wie beispielsweise alleinerziehende Mütter. Das verbindet sie auch mit dem Haus der Bäcker, die ebenfalls nach Innovation sowie Nachhaltigkeit streben und das Bäckerhandwerk für junge Leute attraktiv gestalten möchten. “Bei den Bäckereien wurden schon tolle Konzepte umgesetzt. Darauf aufbauend können wir gemeinsam viele interessante Projekte starten und weiterentwickeln”, freut sich Fischer auf die gemeinsame Zukunft. 

 

Unabhängig vom Unternehmensverkauf wird es bei Thiele und Apel eine weitere Änderung geben. „Schon 2019 haben wir angekündigt, dass aufgrund der bereits seit Jahren sehr beengten Platzverhältnisse mitten in Weende, eine Lösung für die Produktion von Thiele gefunden werden muss. Wir sind weiter auf Wachstumskurs und da reicht die aktuelle Produktion nicht mehr aus. Aufgrund der innerstädtischen Lage ist eine Erweiterung vor Ort leider auch nicht möglich“, so Michael Hann. „Thiele wird mit der Produktion bis Ende 2022 in die Räumlichkeiten von Apel in Heiligenrode ziehen. Beide Marken werden aber mit ihren eigenen Sortimenten und Profilen am Markt bestehen bleiben. Der Produktionsstandort von Thiele in Weende wird infolgedessen nicht weiter betrieben, aber alle Arbeitsplätze werden erhalten, wenn auch an einem anderen Produktions- und Verwaltungsstandort. Es sind weitreichende Investitionen am Produktionsstandort in Heiligenrode geplant, um unseren Mitarbeitenden moderne Arbeitsplätze bieten zu können “, verweist Thiele-Hann auf die Neuerungen.  

 

Familie Thiele-Hann möchte zum Schluss noch eine Nachricht an ihre Mitarbeitenden überbringen, die ihnen sehr am Herzen liegt: „Thiele und Apel haben eine neue Familie gefunden – das Haus der Bäcker. Das zu wissen, macht uns sehr glücklich und lässt uns beruhigt in die Zukunft schauen“.